Samstag, 26. Januar 2008

lost museum II - Puppentheatersammlung Dresden



Eines der schönsten Museen für die Geschichte der Puppenspielkunst war die Puppentheatersammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Die Sammlung war sehr stimmungsvoll in einer alten Villa in den Weinbergen von Radebeul bei Dresden untergebracht. Wenn ich mich richtig erinnere, musste das Gebäude in den Nachwendejahren an den Alteigentümer zurückgegeben werden.
Zunächst waren die vielen Exponate in den Gewölberäumen der Garnisonkirche (sicher auch sehr reizvoll) allgemein zugänglich.
Wenig später konnten einzelne Stücke jedoch nur noch im Obergeschoss des Museums für sächsische Volkskunst bestaunt werden, das in der Dauerausstellung und einzelnen Sonderausstellungen nur noch kleine Einblicke in eine der bedeutendsten und größten Sammlungen ihrer Art gewährt. Ihre besondere Wirkung kam dabei in erster Linie durch die Fülle verschiedenartigster Ausstellungsstücke zustande, die eine vielschichtige faszinierende Entdeckungsreise in die Geschichte des Puppenspiels ermöglichte. Außerdem wird das traditionelle sächsische Wanderpuppentheater, ein besonders reizvoller Sammlungsschwerpunkt des alten Museums, in den letzten Jahren bedauerlicherweise sehr nachlässig behandelt.
In Anbetracht der enormen Mittel, die in Dresden für die „Hochkultur“ ausgegeben werden, ist es sehr schade, dass diese einmaligen Schmuckstücke einer einst sehr lebendigen „Volkskultur“ "weggesperrt" werden. Ich könnte mir auch vorstellen, dass eine so faszinierende Sammlung bei entsprechender Werbung durchaus die Menschen anziehen
würde und ein richtiger Leckerbissen im touristischen Angebot werden könnte – ganz so wie es in Lübeck mit seinem wunderbaren Theaterfigurenmuseum (http://de.tfm-luebeck.com/) glücklicherweise noch der Fall ist.
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