Diese "Meerjungfrau" ist nach dem "Marsweib" mein zweiter Schaubudenaushang im Stil einfacher amerikanischer Sideshow-Banner. Die Idee, mich dabei an Boticellis "Geburt der Venus" zu orientieren, hielt ich ursprünglich für sehr originell. Allerdings musste ich bei der Google-Recherche für diesen Beitrag feststellen, dass mir da jemand zuvorgekommen ist - der noch dazu viel besser malen kann: http://www.memoryelixir.com/sideshow/mermaid.html
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"Meer- bzw. Seejungfrauen" oder "Fischweiber" waren weit verbreitete Schaubudenattraktionen. Häufig handelte es sich um Präparate aus dem Oberteil eines Affen und einem Fischschwanz, wie sie sich bereits in Wunderkammern gelehrter Aristokraten und Großbürger des 17. und 18. Jahrhunderts befanden. Große Bekanntheit erreichte "The Feejee Mermaid", die "König Humbug", P.T. Barnum, Mitte des 19. Jahrhunderts in seinem Kuriositätenmuseum ausstellte. (http://www.lostmuseum.cuny.edu/barnum.html)
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Wurde eine "Meerjungfrau" mit dem Attribut "lebend" angekündigt, so wurde in der Regel eine Robbe in einem Bassin gezeigt.
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Den Erwartungen der männlichen Schaubudenbesucher an die Schaustellung eines "Meerweibs" werden dagegen Illusionsbuden eher entsprochen haben, die oft in sehr plumper Weise Mädchen in entsprechender Kostümierung zeigten. Mitunter wurde dabei mittels Drehscheiben und Spiegeln der Eindruck eines im Wasser schwimmenden Fabelwesens erweckt.
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